Entwicklung APN- Visiten mit pflegerischem, medizinischem und psychiatrischem Fokus in Langzeitpflegeinstitutionen – eine Kooperation zwischen Advacare und Geriamed
Bei der Morgenpflege ist eine Hautrötung bei einer Bewohnerin aufgefallen. Feuchtigkeitsintertrigo oder doch einen Pilz? Braucht es eine ärztliche Verschreibung? Und dann meldet eine weitere Pflegeperson auch noch, dass Frau Z. schon den dritten Tag Schmerzen hat im linken Knie. Heute so stark, dass sie kaum aus dem Bett kam. Was tun? Die Heimarztvisite ist einmal pro Monat und steht nicht gleich an. Der Arzt oder die Ärztin ist schwierig zu erreichen. Auch Mails bleiben leider oft länger unbeantwortet. Sind solche Situationen und Fragestellungen auch bei Ihnen im Betrieb Alltag?
Personalressourcen in den Pflegeinstitutionen sind knapp und die Rekrutierung von diplomierten Pflegefachpersonal ist schwierig. Auch bei den ärztlichen Fachpersonen herrscht Personalmangel, was zu eingeschränkten zeitlichen Ressourcen, unregelmässigen Visiten, fehlender Ansprechperson und schwieriger Koordination der Behandlung führt. Zudem sind Langzeitpflegeinstitutionen zunehmend mit der Betreuung von hochbetagten Bewohnenden mit komplexen und intensiven Krankheitssituationen konfrontiert. Nicht selten ist Spezialistenwissen erforderlich.
Aus den genannten Gründen hat sich Advacare mit Geriamed zusammen getan. Geriamed bietet Bewohnenden eine regelmässige medizinische Betreuung in ihrer Heimumgebung. Sieunterstützen in der mobilen Form Langzeitpflegeinstitutionen, ihre medizinische Versorgung und Betreuung optimal sicherzustellen.
Gemeinsam haben wir ein Pilotprojekt durchgeführt, um die Qualität der medizinischen und pflegerischen Betreuung zu verbessern und die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen. Aktuell führen wir wöchentliche APN- Visiten durch, immer in enger Zusammenarbeit mit der Heimärztin von Geriamed. Diese trägt die fachärztliche Gesamtverantwortung.
Pflegeexpertinnen APN, haben erweiterte klinische Untersuchungs- und Behandlungskompetenzen, die es ermöglichen komplexe Situationen zu analysieren und Entscheidungen zutreffen. Die Pflegeexpertin APN übernimmt die Überwachung vom Gesundheitszustand und vom Verlauf der Therapien, setzte dabei standardisierte Verordnungen um und kümmere sich ums Schnittstellenmanagement der involvierten Fachpersonen. Beratung der Bewohnenden in Fragen zu Selbstmanagement oder bei erweitertem Bedarf, Advanced Care Planning bei fortschreitenden Erkrankungen oder fokussierte Fallbesprechungen sind weitere Tätigkeiten.
Die Pflegeexpertin APN priorisiert die ärztlichen und pflegerischen Fragestellungen und nimmt Lücken in der Versorgungsqualität auf. Beispielsweise fällt auf, dass es wiederholt Hauptprobleme und Unsicherheiten bei der Hautpflege gibt. Gemeinsam können Massnahmen geplant werden, um die Fähigkeiten und Wissen der Pflegenden im Umgang mit dem Thema zu stärken. So investieren wir nachhaltig in die Fach- und Qualitätsentwicklung.
Erste Feedbacks aus dem Projekt zeigen positive Aspekte. Der Ansatz, dass bei den APN- Visiten der Fokus stärker auf der Pflege liegt, wird als gewinnbringend beschrieben. Die Heimärztin empfindet die Tatsache, dass die pflegerischen von den medizinischen Fragen getrennt werden und dadurch die Visiten kürzer sowie effizienter sind als grössten Mehrwert. Alle Beteiligten schätzen den Austausch und Kontakt auf Augenhöhe.
Die mobile Pflegeexpertin APN ist bei den Visiten nahe an den Pflegenden und Bewohnenden, kann sie begleiten, Denkanstösse und Praxistipps geben, Wissenslücken erkennen, sie Ernst nehmen und mit gutem Zureden darauf aufmerksam machen, dass sie auch vieles gut machen.
Advacare hat ein Standardmodell entwickelt, welches in Zukunft die Zusammenarbeit mit allen interessierten Heimärztinnen und Heimärzten ermöglicht.
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